Die richtige Ernährung bei empfindlicher und trockener Haut
Viele Menschen haben mit sehr trockener oder extrem empfindlicher Haut zu kämpfen oder leiden sogar unter dem atopischen Ekzem, das auch als Neurodermitis bekannt ist. Auch Schuppenflechte ist eine weit verbreitete Erkrankung. Die Ursachen für diese Hauterkrankungen sind noch zu großen Teilen unbekannt, man weiß aber, dass die mit ihnen verbundenen Schübe durch bestimmte Faktoren ausgelöst werden können.
Der Unterschied zwischen Neurodermitis und Allergien
Viele Neurodermitis-Patienten vermuten, dass bestimmte Lebensmittel bzw. die Form der Ernährung zu den auslösenden Faktoren gehören und verzichten deshalb auf bestimmte Dinge.
In der Medizin werden tatsächlich vor allem die folgenden Faktoren genannt:
- Reinigungsmittel
- Textilien (mit stark kratziger Wirkung, z. B. Wolle)
- Stress (die Psyche kann Erkrankungen hervorrufen)
- Konsum von Tabak (Giftstoffe lagern sich unter anderem in der Haut ab)
- Allergien (auch Lebensmittel-Allergien)
Es konnte bereits erwiesen werden, dass circa ein Drittel der von Neurodermitis betroffenen Kinder und Jugendlichen eine sogenannte iGE-vermittelte Lebensmittalallergie (Immunglobulin-E-vermittelte Nahrungsmittelallergie) haben. Diese führt auch zu einem schlechteren Hautbild. Meist sind sie gegen Hühnerei, Kuhmilch, Weizen oder Soja allergisch. Darüber hinaus kann es bei erwachsenen Patienten zu sogenannten Kreuzallergien kommen. In deren Rahmen sind sie beispielsweise gegen bestimmte Pollen allergisch und bilden zeitgleich auch eine Allergie auf die Lebensmittel aus, die eine ähnliche Struktur aufweisen wie die Pollen. Zwei Beispiele können eine solche Kreuzallergie verdeutlichen:
- Allergie gegen Beifußpollen= Allergie-Reaktionen auf Anis, Chili, Ingwer, Karotten, Kartoffeln, Kiwi oder Sellerie
- Allergie gegen Birkenpollen= Allergie-Reaktionen auf Äpfel, Aprikosen, Birnen, Karotten, Nüsse, Petersilie, Pfeffer, Pfirsiche oder Zwetschgen
Mediziner bezeichnen diese Art der Unverträglichkeit als pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie. Inzwischen gibt es jedoch ernährungswissenschaftliche Lösungsansätze, die das Hautbild bei Kindern und Erwachsenen mit Neurodermitis deutlich verbessern sollen.
Eliminationsdiät - Neurodermitis Ernährung
Sind Menschen von Neurodermitis betroffen und haben zeitgleich eine Allergie gegen Hühnerei, Kuhmilch, Weizen oder Soja, dann kann eine gezielte Neurodermitis Ernährung in Form einer Eliminationsdiät helfen. Eine solche Diät bedeutet nichts anderes, als dass man gänzlich auf Lebensmittel verzichtet, in denen die genannten Rohstoffe enthalten sind. Damit die Umstellung der Ernährung reibungslos gelingt, ist es sinnvoll, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Nach etwa 2 Jahren sollte dann eine Überprüfung der weiteren Notwendigkeit dieser Diät durch den Arzt stattfinden.
Die richtige Neurodermitis Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, sollte aber auch deshalb regelmäßig überprüft werden, weil das bewusste Weglassen bestimmter Rohstoffe durchaus zu Mangelerscheinungen führen kann.
Psoriasis - die als Schuppenflechte bekannte Entzündungskrankheit
Bei der Psoriasis handelt es sich um eine organismusweite Entzündungserkrankung, deren Auswirkungen vor allem am Hautbild sichtbar werden. Es bilden sich leicht erhöhte, streng begrenzte und gerötete Flecken auf der Haut, die von silberweißen Schuppen bedeckt sind. Die Flecken können in unterschiedlicher Größe auftreten und jucken zumeist stark. Eine Schuppenflechte tritt hauptsächlich an Ellenbogen und Knien im Streck-Bereich, auf der Kopfhaut, an Brust, Rücken, Augenbrauen, Haaransatz, in Achselhöhlen und am Gesäß (in der Gesäßfalte) auf.
Diese für eine Psoriasis typischen Flecken jucken nicht nur stark, sondern verschlechtern natürlich auch das gesamte Hautbild. Vor allem wenn sichtbare Stellen wie der Haaransatz, die Augenbrauen oder die Hände betroffen sind, stellt dies für die Patienten eine große, psychische Belastung dar. Aus diesem Grund wird nach Möglichkeiten gesucht, die Psoriasis-Symptome zu verringern, etwa durch eine spezielle Schuppenflechte-Ernährung.
Schuppenflechte Ernährung - Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel
Eine Möglichkeit, wie sich Betroffene etwas Linderung verschaffen können, besteht in der Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Menschen mit Schuppenflechte sollten vor allem auf Lebensmittel mit entzündungsfördernden Eigenschaften verzichten, etwa Nüsseoder scharfe Gewürzewie Curry, Chili oder Pfeffer. Jedoch argumentieren viele Mediziner hier genau gegenteilig und attestieren den Scharfstoffen in diesen Gewürzen eine eher entzündungshemmende Wirkung.
Auch Kaffee, saure Konservenund Zitrusfrüchtestehen im Verdacht, Entzündungsprozesse zu unterstützen. Dies gilt übrigens auch für Nikotinund Alkohol. Viele dieser Lebensmittel können unter anderem dazu beitragen, dass Juckreiz entsteht, auf den die Betroffenen mit Kratzen reagieren und so für weitere Entzündungen sowie eine Verschlechterung des Hautbildes sorgen. Eine Lösung können entzündungshemmende Lebensmittel sein.
Entzündungshemmende Lebensmittel - was der trockenen, empfindlichen Haut helfen kann
Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die aufgrund bestimmter Bestandteile als entzündungshemmende Lebensmittel bezeichnet werden. Zu diesen gehören vor allem:
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Fenchel, Ingwer & Kurkuma:
aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften -
Knoblauch & Zwiebel:
haben durch die enthaltenen Stoffe Allicin bzw. Quercetin eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung - Blaubeeren: enthalten Antioxidantien in Form der entzündungshemmenden Anthocyane
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Grünkohl, Mangold & Spinat:
enthalten Chlorophyll, das der Leber beim Abbau entzündungsfördernder Stoffe hilft -
Meerrettich, Rucola, Kresse & Radieschen:
enthalten entzündungshemmende Senfölglycoside -
Lachs, Leinöl & Walnüsse:
sind reich an den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaen = EPA und Docosahexaensäure = DHA, die als Entzündungshemmer bekannt sind -
Kefir & Sauerkraut:
sie gelten aufgrund der in ihnen enthaltenen probiotischen Bakterien als entzündungshemmende Lebensmittel
Entzündungshemmende Lebensmittel schützen den Organismus effektiv vor entzündlichen Erkrankungen und haben dadurch auch positive Effekte auf das Hautbild. Gerade bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder besonders empfindlicher Haut wirken sie sozusagen von innen nach außen und können auf diese Weise als Teil einer Neurodermitis-Ernährung bzw. der Schuppenflechte-Ernährung dabei helfen, die Symptome dieser Erkrankungen abzuschwächen.
Gesunde Haut kommt von innen
Die Haut ist bekanntermaßen das größte Organ des Menschen. Es ist zudem erwiesen, dass alle Nährstoffe, die der Mensch für eine gesunde Haut benötigt, also Nährstoffe, Vitamine und Feuchtigkeit, fast ausschließlich vom Organismus selbst zur Verfügung gestellt werden. Damit er sie aber bereitstellen kann, müssen die entsprechenden Stoffe zunächst mit der Nahrung aufgenommen werden. Wer sich deshalb ungesund und einseitig ernährt, schädigt früher oder später den gesamten Organismus und damit auch die Haut. Sie trocknet aus, zeigt Verunreinigungen und sieht blass aus. Für Menschen mit Hautproblemen ist es daher wichtig, ihr bisheriges Ernährungsverhalten zu überprüfen und die Ernährung umzustellen, wo es notwendig ist. Ein wichtiger Teilaspekt ist hier das Trinkverhalten.
Trockene Haut - wenn Feuchtigkeit fehlt
Eine der Hauptursachen für zu trockene Haut ist fehlende Feuchtigkeit. Der Grund für diesen Mangel ist, dass zu wenig getrunken wird. Fehlt dem Organismus aber Flüssigkeit, gleicht er dies aus, indem er sie der Haut entzieht. In der Folge kommt es zur Austrocknung der Haut und einem ungesunden Erscheinungsbild. Die wichtigste Maßnahme, um der Haut etwas Gutes zu tun, ist daher das Zuführen von genügend Flüssigkeit. Experten raten zu etwa 2 Litern Wasser, ungesüßtem Tee oder Fruchtschorlen täglich. Bezüglich der Ernährung ist darauf zu achten, dass die verwendeten Lebensmittel vor allem Vitamine enthalten, denn sie sind mitverantwortlich für gesunde und elastische Haut. Folgende Vitamine sollte man mit der Nahrung aufnehmen:
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Vitamin A:
regt die Bildung neuer Hautzellen an und fördert die Elastizität -
Vitamin B3:
kann die durch Risse oder Rötungen geschädigte Hautbarriere bei trockener Haut wiederherstellen -
Vitamin E und C:
wirken durch ihre Antioxidantien frühzeitiger Hautalterung vor und sind Schutz vor freien Radikalen -
Vitamin H (Biotin):
wird für die Hautregeneration benötigt
Um dem Organismus diese Vitamine zuzuführen, ist es sinnvoll, viel frisches Obst und Gemüse zu essen beispielsweise Brokkoli, Karotten, Paprika, Tomaten sowie Zitrusfrüchte. Aber auch Eier, Fisch, hochwertiges Öl, Nüsse oder Leber enthalten verschiedene Vitamine. Wichtig ist eine sehr ausgewogene Ernährung ohne Extreme, wie sie etwa bei der Low Carb Diät praktiziert wird. Falls ein wichtiges Vitamin nicht über die Nahrung zugeführt werden kann, können auch Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden. Dies sollte aber nur in Abstimmung mit einem Ernährungsberater oder Arzt geschehen.
Wer sich ausgewogen ernährt und entzündungshemmende Lebensmittel verwendet, kann sein Hautbild vermutlich nachhaltig verbessern. Zusätzlich lässt sich durch eine konsequente Neurodermitis-Ernährung bzw. eine Schuppenflechte-Ernährung aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls eine Linderung der Symptome erreichen.